Es war mir bekannt, dass die Stadt eine Strassensanierung vor meinem Grundstück vornehmen will, der Zeitpunkt war aber nicht fixiert. Trotzdem wurde ich lange vor Vertragsunterzeichnung bei der Stadt vorstellig bzgl. der Planung der Sanierung der Strasse und der damit verbundenen Zufahrtsmöglichkeit zu meinem Baugrundstück. „Alles kein Problem, wenn wir mit der Sanierung beginnen sind sie längst fertig mit ihrem Haus. Wir haben noch keinen Plan und auch noch keine Fördermittel“…. war der Wortlaut. Soweit so gut, trotzdem liess ich mir vom zuständigen Bauamt mündlich zusichern, dass immer Zugang zu meinem Grundstück bestehen würde, auch während einer Strassensanierung würde eine Zufahrtsregelung möglich sein.
Die stellvertretende Bürgermeisterin selbst gab mir die Zusicherung. Na, dann ist ja alles in Ordnung dachte ich mir. (Das sollte sich später bitter rächen. Ich hatte nichts Schriftliches und keine Zeugen. Aber wenn Würdenträger etwas unterschreiben sollen, haben sie eh einen Krampf in der Hand…). Sicherheitshalber wiederholte ich meinen Besuch mit demselben Ergebnis kurz vor Unterzeichnung des Bauvertrages. Innerhalb eines Jahres vor Baubeginn war ich insgesamt dreimal(!) bei der Stadt vorstellig, habe mit dem Sachbearbeitern/stellvertr. Bürgermeisterin gesprochen und mir wurde immer wieder der problemlose Zugang zu meinem Baugrundstück zugesichert.
Es kam wie es kommen musste. Kurz vor Baubeginn flatterte ein Flugblatt in unseren Briefkasten, dass die Strassensanierung kurzfristig beginnt und keine Zufahrten zu den Grundstücken mehr möglich sind. Hallo? Jetzt aber schnell wieder zum Amt und fragen wie es gehen soll, Baubeginn war ja Oktober also in ein paar Wochen. Die Amt- und Würdenträger sagten mir dass wir da schon eine Regelung finden werden. Ich sollte mich mit dem Bauleiter der Firma welche die Strassensanierung vornimmt wegen der Zufahrtsmöglichkeiten absprechen.
Ihr könnt euch denken was kam, ich mache es kurz:
Die Strassenbaufirma hat eine Vollsperrung genehmigt bekommen und will keinerlei Störungen haben. Nach unzähligen Baubesprechungen und immer wieder Vertröstung auf irgendwelche Lösungen die natürlich auch Geld kosten würden was keiner bezahlen will, letztendlich das Einknicken der Stadt. Was interessiert uns unser Geschwätz von Gestern? Es besteht kein Versicherungsschutz auf einer gesperrten Strasse. Zufahrt is nich, können sie vergessen. Danke noch einmal dafür liebe Stadtverwaltung!!!
Das bedeutet für mich Verzögerung für etwa 6 Monate und eine im Raum stehende prozentuale Mehrkostenrechnung der Fa. Fischer-Bau weil die nicht anfangen können. Das wäre dann 5-stellig gewesen und ich hätte den Weg zum Gericht gehen müssen um die Stadt doch noch irgendwie in Regress zu nehmen. Aber was hätte das für meinen Bau gebracht?
Hier muss ich jetzt eine Lanze brechen für die Fa. Fischer-Bau die sich da sehr kulant gezeigt hat und mir keine Mehrkosten in Rechnung gestellt hat.